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Braune Flocken in der Waschmaschine – wie kann man das Problem lösen?

Braune Flecken auf frisch gewaschener Kleidung sind ein häufiges Problem. Die Rückstände lassen sich mit dem Finger verschmieren und verteilen sich schnell auf der Wäsche. In der Waschmaschine selbst findet man oft eine braune Substanz, die sich an der Trommel und anderen Bauteilen absetzt. Besonders bei Toplader-Waschmaschinen tritt dieses Phänomen häufiger auf, aber auch Frontlader können betroffen sein.

Entstehung brauner Flocken

Entgegen der verbreiteten Meinung handelt es sich dabei nicht um Schimmel, sondern um Ablagerungen von Eisen- oder Manganoxiden. Diese sind im Leitungswasser unsichtbar vorhanden und reagieren beim Waschen mit Mitteln, die Aktivsauerstoff oder Chlor enthalten. Durch die chemische Reaktion mit heißem Wasser und Waschmittel kristallisieren die Metalle aus und bilden braune, klebrige Flocken. Diese haften an der Trommel und anderen Teilen und können sich bei späteren Waschgängen auf der Kleidung absetzen.

Warum sind Toplader häufiger betroffen?

Toplader haben konstruktionsbedingt Bereiche mit geringerem Wasserfluss, besonders am Boden des Tanks. Dort lagern sich Flocken eher ab. Frontlader spülen durch die horizontale Drehung und den Wasserstrom Rückstände schneller aus. Das Problem hängt also weniger vom Hersteller, sondern vielmehr von der Maschinenbauweise und dem Wasser ab.

Was hilft nicht?

Selbstreinigungsprogramme reichen nicht aus, da sie keine chemische Reaktion mit den Ablagerungen auslösen. Auch die Kombination aus Essig und Backpulver ist wirkungslos, da sich Säure und Base neutralisieren. Chlor bringt ebenfalls keine Besserung und kann die Maschine sogar beschädigen. Starke Rostentferner sind riskant, da sie Metallteile angreifen und daher nur mit großer Vorsicht eingesetzt werden sollten.

Wirksame Reinigung

Am zuverlässigsten entfernt man braune Flocken mit Zitronensäure. Sie löst Eisen- und Manganoxide schonend auf, ohne die Maschine zu beschädigen. Etwa 20–30 g Zitronensäure (oder der Saft von 2–3 Zitronen) werden in warmem Wasser aufgelöst und in die Trommel gegeben. Am besten wartet man, bis die Maschine Wasser gezogen hat, stoppt dann den Waschgang, gibt die Lösung hinein, lässt sie drei bis vier Stunden einwirken und startet das Programm erneut. Alternativ kann man spezielle Waschmaschinen-Reinigungstabletten verwenden, die gezielt für solche Ablagerungen konzipiert sind und eine noch stärkere Wirkung haben.

Vorbeugung

Um das Problem dauerhaft zu vermeiden, sollte man Waschmittel ohne Aktivsauerstoff oder Chlor verwenden und den Gebrauch von Weichspüler zumindest zeitweise einstellen. In manchen Maschinen kann eine Reaktion zwischen Waschmittelresten und Weichspüler auftreten. Eine wirksame Maßnahme ist auch der Einbau eines Wasserfilters mit Kartuschen, die Eisen und Mangan zurückhalten. Dies ist deutlich günstiger als eine komplette Wasseraufbereitungsanlage.

Wasserprüfung zu Hause

Man kann das Wasser selbst testen, etwa durch Erhitzen mit Waschmittel, um zu sehen, ob sich Rückstände bilden. Auch ein schillernder Film auf Tee oder Kaffee kann auf Oxide hinweisen. Eine geschälte Kartoffel, die sich im Wasser dunkel verfärbt, zeigt ebenfalls Eisenverbindungen. Geschmack und Geruch des Wassers geben zusätzliche Hinweise – rostiges Wasser riecht oft metallisch und stammt meist aus tieferen Brunnen.

Zweiwertiges Eisen ist in klarem Wasser gelöst, das sich erst nach dem Stehen verfärbt. Dreiwertiges Eisen zeigt sich sofort gelb oder rötlich. Organisches Eisen stammt oft aus flachen Brunnen und kann sogar farblos sein.

Zweiwertiges Eisen lässt sich mit Enthärtungsanlagen oder speziellen Filtern entfernen. Für dreiwertiges Eisen kommen Belüftung oder chemische Oxidation mit anschließender Filtration infrage. Organisches Eisen erfordert oft Umkehrosmose oder eine Kombination aus Oxidation und Filtration. Bei stark eisenhaltigem Wasser kann ein zentrales Reinigungssystem im Haus sinnvoll sein, um nicht nur die Waschmaschine, sondern auch andere Geräte zu schützen.

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