Es gibt zwei Konzepte von TruMotion:
- TruMotion als Marketingstrategie von LG: Dieser Begriff wurde von LG entwickelt, um ihre Fernseher in einem besseren Licht darzustellen. Im Wesentlichen handelt es sich um einen fiktiven technischen Parameter, der nicht die tatsächliche Bildwiederholrate des Bildschirms widerspiegelt.
- TruMotion als Bildverarbeitungseinstellung: TruMotion ist auch eine Einstellung in LG-Fernsehern, die zusätzliche Bildverarbeitungsalgorithmen aktiviert.
TruMotion als Marketingbegriff
TruMotion ist eine Bezeichnung, die LG in den technischen Daten verwendet, um den Eindruck einer hohen Bildwiederholrate zu erzeugen. Anfangs wurde dieser Parameter in Hertz gemessen, und Werte von 300 bis 400 Hz waren üblich. Mit der Zeit begannen die Benutzer, Fragen zu stellen, und LG hat diese hohen Zahlen aufgegeben. Heutzutage werden häufiger 120 oder 240 Hz für Nordamerika und 100 (200) Hz für Europa und andere Regionen angegeben. Mit der Einführung von OLED-Fernsehern wurde TruMotion in Bezeichnungen wie OLED Motion oder Motion Pro umgewandelt, und in einigen Ländern wird es nicht mehr in den Spezifikationen angegeben.
Im Wesentlichen handelt es sich bei TruMotion um einen sogenannten „Motion Index“. LG behauptet, dass diese Technologie dem Fernseher ermöglicht, ein Bild mit einer Qualität anzuzeigen, die optisch wahrgenommen wird, als ob die Bildwiederholrate dem TruMotion-Wert entspricht. Beispielsweise soll ein Fernseher mit TruMotion 240 den Eindruck vermitteln, dass Sie ein Video mit 240 Hz ansehen. In Wirklichkeit ist dies jedoch nicht der Fall.
LG verwendet ein relativ einfaches Prinzip: Wenn der Fernseher einen Bildschirm mit 60 Hz hat, wird in den TruMotion-Spezifikationen 120 Hz angegeben, und wenn die Bildwiederholrate des Bildschirms 120 Hz beträgt, „schaltet“ TruMotion auf 240 Hz. Dies ist nur eine Verdoppelung der tatsächlichen Bildwiederholrate für Marketingzwecke.
TruMotion-Einstellungen bei Fernsehern
Die TruMotion-Einstellung existierte von Anfang an und hatte zunächst nur zwei Optionen: ein oder aus. In modernen Fernsehern ab 2022 wurde die TruMotion-Einstellung jedoch um zusätzliche Untereinstellungen für eine präzisere Steuerung erweitert. Es ist wichtig zu verstehen, dass TruMotion nur mit Videos funktioniert, deren Bildrate niedriger ist als die, die Ihr Fernseher abspielen kann. Diese Einstellung ist beispielsweise nützlich, wenn Sie ein Video mit 30 Bildern pro Sekunde ansehen. Wenn Ihr Video jedoch dieselbe Bildrate hat, die Ihr Fernseher unterstützt (z. B. 60 Hz), funktioniert TruMotion nicht, da die Verarbeitung nicht erforderlich ist.
In der folgenden Tabelle sind die zusätzlichen Anpassungsoptionen aufgeführt, die bei Fernsehern ab 2022 verfügbar sind:
Einstellung | Funktion |
---|---|
Cinematic Movement | Reduziert das Bewegungszittern auf dem Bildschirm für ein filmisches Erlebnis. |
Natural | Lässt sich schnell bewegende Bilder natürlich und klar erscheinen. |
Smooth Movement | Glättet sich schnell bewegende Bilder. |
User Selection | Ermöglicht die manuelle Anpassung von TruMotion. |
De-Judder | Reduziert das Zittern auf dem Bildschirm. |
De-Blur | Minimiert Bewegungsunschärfe. |
OLED Motion / Motion Pro | Beseitigt Nachbilder für klarere Videos. |
Hinweis: Erweiterte Einstellungen (z. B. De-Judder und De-Blur) sind nur im Modus „User Selection“ verfügbar. Die Optionen können je nach Eingangssignal oder gewähltem Bildmodus variieren.
Wie TruMotion funktioniert
TruMotion verwendet zwei Methoden, um ein flüssigeres Bild zu erzeugen: Bildduplizierung und Schwarzbild-Einfügung.
- Bildduplizierung: Wenn Ihr Fernseher 120 Hz unterstützt und das Quellvideo 60 Hz hat, wird jedes Bild dupliziert, wodurch die Illusion einer flüssigen Bewegung entsteht. Diese Methode hat jedoch Nachteile: Wenn die Bildrate des Quellvideos niedrig ist, tritt der sogenannte „Seifenoper-Effekt“ auf, bei dem das Bild zu glatt und unnatürlich erscheint. Dies liegt an der Physiologie der Wahrnehmung: Wenn es wenige Bilder gibt, bemerkt das Gehirn Lücken zwischen ihnen, und das Bild erscheint ruckartig. Wenn die Anzahl der Bilder jedoch zunimmt, erscheint das Bild übermäßig glatt.
- Schwarzbild-Einfügung: Um den Seifenoper-Effekt zu eliminieren, die übermäßige Glätte des Bildes zu reduzieren oder das Zittern zwischen den Bildern zu verringern, wird die Bildschirmhintergrundbeleuchtung vorübergehend ausgeschaltet, wodurch ein „Schwarzbild“ erzeugt wird. Dies hilft dem Gehirn, das vorherige Bild schneller aus dem Unterbewusstsein zu „löschen“, was die Bewegungswahrnehmung verbessert, ohne dass das Bild zu glatt wird, und den Seifenoper-Effekt reduziert.
Falsche Informationen über die TruMotion-Technologie in den Anfangsjahren
Als TruMotion erstmals auf den Markt kam, war das Internet voller Fehlinformationen über diese Technologie. Beispielsweise behaupteten offizielle LG-Websites, dass TruMotion es Fernsehern ermögliche, Zwischenbilder zwischen benachbarten Bildern zu erzeugen. Zu diesem Zweck entwickelten sie sogar Folien, die das angebliche „Funktionsprinzip“ der Technologie deutlich erklärten.
Dies entsprach jedoch nicht der Realität. Wenn man sich vorstellt, wie viele Rechenressourcen erforderlich wären, um die Bewegungsbahnen von Objekten in einem dynamischen Video zu berechnen, wird schnell klar, dass Fernseher solche Aufgaben nicht in Echtzeit mit ihren relativ schwachen Prozessoren bewältigen können.
Generationen der TruMotion-Technologie
In den ersten Jahren der TruMotion-Technologie wurde wenig über die Anpassungsmöglichkeiten gesprochen, obwohl die Software ständig verbessert wurde. Mit der Einführung leistungsfähigerer Prozessoren und aktualisierter Betriebssysteme konnten die Benutzer das Bild genauer einstellen. Infolgedessen sind verschiedene Modifikationen von TruMotion entstanden:
- TruMotion Pro: mit der zusätzlichen Funktion der Schwarzbild-Einfügung. Verbesserte Displays haben die Fähigkeiten von TruMotion erweitert und machen das Bild noch flüssiger und natürlicher.
- OLED Motion: Version für OLED-Fernseher. Aufgrund der Besonderheiten von OLED-Panels weist diese Modifikation spezifische Feinheiten bei der Bildverarbeitung auf, um eine optimale Qualität bei der Bewegung von Objekten auf dem Bildschirm zu bieten.